Der Weg zum neuen Gymnasium - einer modernen Europaschule
Zielsetzung im Jahre 2001
Anfang 2001 hatten sich die Lehrer des Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasiums das Ziel gesetzt aus ihrer Schule eine Europaschule zu machen. Dahingehend gab es zu dieser Zeit zwölf Arbeitsgemeinschaften, die sich in diesem Zusammenhang mit weiteren Schulpartnerschaften befassten.
Dazu zählten : Polen, Russland, Schottland, Schweiz, USA, Brasilien, Frankreich, Holland, Italien, Kanada, Kenia und Norwegen. Denn bevor sich eine Schule “Europaschule” nennen darf, müssen mehrere Bedingungen des brandenburgischen Bildungsministeriums erfüllt sein.
Voraussetzungen
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Europäische Dimension im Unterricht und außerschulischen Bereich, verankert in pädagogischen Zielstellungen oder in Form eines Schulprogrammes
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Alle Schülerinnen und Schüler werden in das europäische Profil der Schule einbezogen, Öffnung der Schule durch Kontakte zu europäischen Institutionen und Organisationen
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Engagement zur Integration von Ausländern und Aussiedlern
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Partnerschaftsbeziehungen in andere europäische Länder, Schüler- und Lehreraustausch
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Verstärkter Fremdsprachenunterricht. (Bilingualer Unterricht)
Europäische Verbindungen
Zur Kontaktaufnahme und zum Informationsaustausch zwischen den einzelnen Partnerschaftsschulen diente in erster Linie das Internet oder ein Briefwechsel zwischen Schülern. Ab 2001/02 wurde eine weitere Bedingung, der bilinguale Unterricht, erfüllt. Das hieß, der Erdkundeunterricht ab der Klasse 9 würde in Englisch erteilt, nachdem die Schüler in den Klassen 7 und 8 zwei Wochenstunden Englisch zusätzlich auf dem Wochenplan hatten. Auch wurde erstmals ein Grundprojekt namens 6+6 eingeführt, welches erstmals ein Abitur mit zwölf Jahren ermöglichen sollte, wo damals dreizehn Jahre Standard gewesen waren. Zusätzlich zu all diesen Aktivitäten wurde außerhalb des Unterrichts den Schülern in Arbeitsgemeinschaften angeboten auch polnisch zu lernen. Die Vorteile lagen da für den Schulleiter Thomas Röger ganz klar auf der Hand: “Es ist wichtig, dass wir eine weltoffene Schule sind und der Blick der Schüler über die Grenzen hinausgeht, so dass ihnen bewusst wird, in einer Welt zu leben, die immer mehr vernetzt wird.”
Projekte zum Thema Europaschule
Jedes Schuljahr wird im Januar oder Februar eine Projektwoche durchgeführt, die nicht nur die wissenschaftlichen und künstlerischen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler wecken, sondern auch der Repräsentation der Schule am “Tag der offenen Tür”, meist am Ende der Woche, dienen soll. Da sich die Schule in den letzten Jahren besonders darauf konzentriert hat, die Voraussetzungen einer Europaschulen zu erfüllen, gingen diese Bemühungen auch nicht unbemerkt am Tag der offenen Tür vorbei. So veranstalten die achten Klassen jedes Jahr ein neues Projekt in der zweiten Fremdsprache Französisch, während die siebenten Klassen sich zum Teil mit unterschiedlichen Fremdsprachen auseinandersetzen. Dabei kamen auch verschiedene fremdsprachliche Theatervorführungen zustande. Besonders das englische Theater machte sich mit eindrucksvollen Vorstellungen einen sehenswerten Namen.Am Ende des Schuljahres 2002/2003 befassten sich die Schülerinnen und Schüler drei Projekttage vor der Zeugnisausgabe ausschließlich mit dem Thema Beziehungen zu ausländischen Partnern und entwickelten dahingehend auch verschiedene Projekte. Zum Beispiel wurden mehrere Plakate zu den Partnerschaften der Schule gestaltet, ein Schauspiel über Völkerverständigung vorgeführt und ein Quiz über die verschiedenen Partnerschaftsländer veranstaltet. Am Ende des Schuljahres konnte man somit erfolgreich zurückblicken und stellte fest, dass man das Ziel “Europaschule” schon damit fast erreicht hatte.
Das Gymnasium wird endlich Europaschule
Was für die meisten unglaublich schien, war nun eingetreten, das Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium hatte es geschafft nach zwei Jahren harter Arbeit Europaschule zu werden. Der brandenburgische Bildungsminister Steffen Reiche übergab die Ernennungsurkunde und eine Europafahne an den Schulleiter Thomas Röger. Der versprach daraufhin, die gelben Sterne auf blauem Grund und die dadurch symbolisierten Werte stets in Ehren zu halten. Bei der Feier am ersten Unterrichtstag des Schuljahres 2003/2004 wurde unserem Schulleiter bewusst, dass er mit Hilfe der Lehrer das ersehnte Ziel erreicht und nun die Schule zu etwas Besonderem gemacht hatte. “Wir haben seit vielen Jahren darauf hingearbeitet”, schilderte Herr Röger der Lausitzer Rundschau in einem Interview, “nun endlich haben wir diese Plakette.” Und seitdem dient diese Plakette als Qualitätsmerkmal der Schule.
Geschichte in Stichpunkten
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1880 Eröffnung einer höheren Knabenschule in Forst mit 48 Schülern
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1886 Einweihung des „Georgianums" am Pestalozziplatz als Realprogymnasium mit Progymnasium mit den Jahrgangsstufen 5-11
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1906 Umwandlung in ein ReformRealgymnasium als voll ausgebaute Schule mit Abschluss der Abiturprüfung
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1914 erste Abiturprüfung in Forst
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1929 Umzug in das neu errichtete heutige Schulgebäude unter dem Namen Jahnschule
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1945 Unterricht in verschiedenen Gebäuden der stark kriegszerstörten Stadt
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1946 Neugründung einer Oberschule im Georgianum und erste Abiturprüfung nach dem Zweiten Weltkrieg
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1950 erneuter Einzug in die Jahnschule
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1954 Kinder- und Jugendsportschule neben der Oberschule im Gebäudekomplex Jahnschule
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1959 Umzug der Oberschule in die alte Knabenmittelschule (zeitweise Berufsschule) an der Promenade
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1971 erneuter Umzug in das Georgianum unter der Bezeichnung Erweiterte Oberschule (EOS)
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1982 Schließung der EOS in Forst
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1990 Wiedereröffnung der EOS Forst im Gebäudekomplex der Jahnschule
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1991 Neugründung des F.-L.-Jahn-Gymnasiums Forst
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2003 Ernennung zur Europaschule
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2005 Ernennung zur Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage
Schulprogramm
Die Schulkonferenz hat das Schulprogramm am 14.04.2005 verabschiedet.
In den nachfolgenden Jahren wurde und wird es kontinuierlich weiterentwickelt.
Unser Ziel ist ein mündiger Mensch, der sich auf der Grundlage solider Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten mit seiner privaten, beruflichen und öffentlichen Lebenswelt auseinandersetzt und verantwortungsbewusst handelt.
Wir wollen Methoden entwickeln, die es Schülerinnen und Schülern ermöglichen, die Welt in der Vielfältigkeit ihrer Lebensformen und Möglichkeiten bewusst wahrzunehmen, sich mit Fremden zu verständigen und die Auseinandersetzung mit dem Fremden als Bereicherung zu erfahren.
Wir wollen Wege finden, die Fähigkeiten zu formalem Denken und zur Abstraktion gemeinsam mit den Fähigkeiten zur Gestaltung im Raum, zur Arbeit mit Rhythmus, Klang und Bewegung zu entwickeln bzw. zu nutzen.
Wissenschaftsorientierung
Darunter verstehen wir in erster Linie Methoden- und Lernkompetenz, nämlich:Entwicklung von Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens:
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Erwerb einer Vielzahl von Lerntechniken
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Nutzung verschiedener Medien
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Selbststeuerung und Selbstplanung der Lernprozesse durch die Lernenden
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Entwicklung der Fähigkeit eines effektiven Zeitmanagements
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Entwicklung von Verantwortungsbewusstsein
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Entwicklung von Team- und Kooperationsfähigkeit
Lebensnähe
durch
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Herstellung von Bezügen zur privaten Lebenswelt
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Herstellung von Bezügen zur beruflichen Lebenswelt
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Herstellung von Bezügen zur öffentlichen Lebenswelt
Umweltbewusstsein
als
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Fähigkeit, sich selbst als Persönlichkeit mit eigenen Empfindungsweisen, Bedürfnissen und Fähigkeiten bewusst wahrzunehmen
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Fähigkeit, die eigenen Empfindungsweisen, Bedürfnissen und Fähigkeiten mit denen anderer Menschen in Beziehung zu setzen und Interessenkonflikte ohne Anwendung körperlicher oder seelischer Gewalt zu lösen
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Fähigkeit, ökologische Zusammenhänge zwischen individuellen Bedürfnissen, gesellschaftlichen Interessen, wirtschaftlichen Möglichkeiten und natürlichen Ressourcen bewusst wahrzunehmen
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Fähigkeit, Natur in ihrer Eigenwertigkeit wahrzunehmen und zu respektieren.
Dazu machen wir Angebote, nutzen wir Anlässe und schaffen Voraussetzungen für …
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internationale Vorhaben/Schulpartnerschaften
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Erziehung zu Toleranz und Achtung der Menschenwürde
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themenfeldübergreifende, fächerübergreifende u. fächerverbindende Schülertätigkeiten
… suchen nach Wegen und entwickeln Formen für …
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eine Unterrichtsgestaltung nach kulturell-ästhetischen Gesichtspunkten.
Aufnahme
Wir freuen uns über jede Schülerin und jeden Schüler, die oder der die Bedingungen des Landes Brandenburg zur Aufnahme an ein Gymnasium erfüllt, also
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in den Fächern Deutsch, Mathematik und in der Fremdsprache im Halbjahreszeugnis der Klasse 6 überwiegend gute oder sehr gute Noten hat, sodass die Summe dieser Noten die Zahl sieben nicht übersteigt,
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von der Grundschule eine Empfehlung für den Bildungsgang zur allgemeinen Hochschulreife erhält,
also Lust auf entdeckendes Lernen und forschendes Gestalten hat.
Kurzporträt
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Ländlicher Raum im Südosten Brandenburgs
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Grenzstadt zu Polen
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18.000 Einwohner
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Erreichbarkeit in 10 Minuten Fußweg vom Bahnhof
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Abschluss der kompletten Gebäudesanierung im Jahre 2003
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große Klassenräume und moderne Fachkabinette
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Dreifelder-Mehrzweckhalle, Stadion und Schwimmhalle in unmittelbarer Nachbarschaft
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ca. 500 Schülerinnen und Schüler
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50 Lehrkräfte
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3-Zügigkeit
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Unterricht nach Stundentafel der Sek.I und GOST
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bilingualer Unterricht Englisch/Geographie
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Religionsunterricht
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Kooperation mit den Grundschulen „Ein Tag Unterricht im Gymnasium"
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Kooperation mit der Musikschule/Ausbildung einer Musikklasse (Erlernen eines Blasinstruments)
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offenes Ganztagsangebot
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Partnerschulen in Norwegen, Polen, Schottland
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Kooperationsverträge mit der BTU Cottbus und der FH Lausitz